Adolf Luthers Rückkehr
Vor 20 Jahren, im Monat Mai, fast auf den Tag genau, gelang es der Stadt Langenfeld, den Lichtkünstler Adolf Luther in die Posthorngemeinde zu holen.
Thema „Licht“
Mit seinen Hohlspiegeln und kinetischen Objekten rund um das unnahbar erscheinende schwarze Rathaus hat er gezeigt, dass mit Kunst im öffentlichen Raum die Stadtarchitektur mitgestaltet werden kann. Mit der Ausstellung hatten die Stadtverantwortlichen von damals Mut bewiesen, neben der Funktionalität von Form auch Ästhetik und Erlebnisraum als wesentliche Bestandteile von Objekten zuzulassen. Adolf Luther setzte ein Zeichen für das konstruktive Miteinander von Technik und Kunst, von Mensch und Natur. Kurz nach der Ausstellung starb Luther. Nun, 20 Jahre später, wartet die Stadt Langenfeld wieder mit einer Luther-Ausstellung auf, einer Hommage an den Künstler. Erinnerungen an die damalige Ausstellung werden wach. Anekdoten werden ausgetauscht. Beate Domdey-Fehlau war damals dafür mitverantwortlich, dass Luther nach Langenfeld geholt wurde. Es ist ihr wieder gelungen, nun in ihrer Rolle als Kuratorin des Kunstvereins Langenfeld, eine Luther-Ausstellung zu präsentieren. Die Veranstaltung passt nicht nur zum Jubiläum, sie passt auch zum Jahresthema des Vereins: „Licht“. Denn Adolf Luther ist der „Licht-Künstler“.
Neuer Weg
Auch er gehört zu der Nachkriegs-Künstlergeneration, die maßgeblich zu einem neuen Weg in der Kunst beigetragen hat. Kunst sollte das Leben reflektieren und auf gesellschaftliche Phänomene reagieren. Aber manchmal lässt die moderne Kunst auch über das Leben reflektieren und hilft so, die Grenzen des eigenen Weltbildes zu sprengen. Die Erstellung eines freien Denkraumes musste seiner Meinung nach in der Kunst beginnen. Er suchte Künstler, die mit ihrem Instinkt für die Zeit und das Denken der Zeit standen. Und so gelangte er zum Phänomen und zur Materie „Licht“. Was für Newton das Prisma war, war für Luther der Holspiegel oder konkave und konvexe Spiegel, aber auch Glas in jeder Form. Flachglas, Glasscherben - er benutzt diese Hilfsmittel, um Licht im Raum zu modulieren unter Hinzuziehung des Betrachters, der ein unabdingbarer Faktor in seiner Kunst ist. „Irre“ Objekte, aus einer Privatsammlung, energetisieren den Raum und die Betrachter, die immer wieder einen neuen Blickwinkel suchen, um die Kunstobjekte zu „erfassen“, ganz im Sinne von Adolf Luther: Verblüffend ist die Wirkung, manchmal auch erheiternd. Mit dieser Ausstellung wird an einen großen Künstler erinnert. Beate Domdey-Fehlau bedankte sich bei den Sammlern, die die Werke zur Verfügung stellen, und bei Kersten Kerl, der als Geschäftsführer der Stadtwerke Langenfeld GmbH, „das Sponsoring dieser Ausstellung ermöglicht hat und den Kunstverein in seinem Anliegen, Langenfeld als Ort zeitgenössischer Kunst weiter voranzutreiben, engagiert unterstützt“. Für die Langenfelder Kinder ist ein Workshop zum Thema „Lichtobjekte“, unter Anlehnung an die Ausstellung, geplant, der von einer erfahrenen Künstlerin geleitet wird.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung läuft bis zum 20. Juni 2010 im Kunstverein Langenfeld e.V., Hauptstraße 135 (Kulturzentrum, Eingang hinter der Stadthalle), 40764 Langenfeld, Öffnungszeiten: Di., Fr., Sa. 10 bis 13 Uhr, Do. 15 bis 20 Uhr, So. 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. (Vijay Kothari)
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