Friedrich G. Conzen führte die Versteigerung durch und hatte dafür einen original Sotheby´s Auktionshammer im Gepäck. Foto: Lyko

Kultur, 07.05.2013

Aktion „Plätze schaffen – ein Kunststück“

Am vergangenen Samstag war der große Tag, an dem „Designerstühle“ zugunsten der „Privaten Kindergruppe Haan e.V.“ versteigert wurden.

 

Vor dem ersten Gebot

Schon kurz vor der Versteigerung war die Halle in der „Alten Pumpstation“ gut gefüllt. Überall verteilt waren die 110 Objekte ausgestellt, die von mehr oder weniger namhaften Künstlern in den zurückliegenden Monaten ihr neues Antlitz erhalten haben. Bevor alle Stühle versteigert wurden, besuchten die Kindergarten-Kinder der Einrichtung Bachstraße, die selbst einige Stühle aufwendig gestaltet hatten, die Kunstwerke an ihrem Ausstellungsort der „Alten Pumpstation“. Begleitet wurden sie dabei vom WDR-Lokalzeit-Team. Vier Tage lang waren die Kunstobjekte am Versteigerungsort öffentlich zu besichtigen. Bis kurz vor der Auktion am Samstag konnten alle Interessierten ein schriftliches Vorabgebot für ihr Lieblingskunstwerk abgeben. Die Startgebote lagen generell bei 50 Euro, einige Vorabgebote haben das Einstiegsgebot bis auf 350 Euro angehoben. Unter den Besuchern hatten sich einzelne eine Liste ihrer Favoriten gemacht und waren bereit, eine Menge Geld dafür zu zahlen. Am Abend der Versteigerung waren viele der Künstler vor Ort. Ein Hauch von Aufregung lag in der Luft, der auch bei den Verantwortlichen der Projekt-Gruppe aus der Kindergruppe zu spüren war. Denn sie hatten mit ihrem Wunsch, 20.000 bis 30.000 Euro umzusetzen, hoch gepokert: Bei 110 Stühlen hätte jeder einzelne ein Durchschnittsgebot von 180 Euro erzielen müssen. Die Künstler hatten auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet und für den guten Zweck auf ihre Gage verzichtet. Ingrid Hilgeroth aus Haan hatte die Sitzfläche eines Klappstuhls mit grasgrün eingefärbten Tennisbällen ausgestattet, diese hatte sie zuvor auf Edelstahlstangen aufgezogen. Zwölf Stunden hat sie dafür investiert und der Installation den Namen „Tie-break 4:4“ gegeben.

Vier Stunden lang wurde geboten

Als der Kunstexperte Friedrich G. Conzen als Auktionator die Bühne betrat, hatte er ein stolzes Arbeitspensum zu bewältigen. Vielen ist dieser Mann als Düsseldorfer Bürgermeister bekannt. Doch das war sicherlich nicht der Grund dafür, ihn mit dem Amt des Auktionators zu beauftragen. Der war wohl eher durch seine beiden Enkelkinder gegeben, die ebenfalls die Private Kindergruppe besuchen. Als Kunsthändler fiel ihm diese Aufgabe nicht schwer – im Gegenteil: Vier Stunden lang ohne Unterbrechung zog Friedrich G. Conzen die Versteigerung durch, zog die Besucher mit seinem besonderen Charisma in den Bann. Die Gebote erreichten schnell ein hohes Maß, bis zu 500 Euro wurden in einigen Fällen geboten – für 850 Euro ersteigerte jemand „Das kleine (See-)Pferdchen”, welches von einer Kindergarten-Gruppe gestaltet wurde. Stephanie Mörchel, die Leiterin der Einrichtung und Initiatorin der Aktion, war sichtlich zufrieden: „Es war ein langer erfolgreicher Abend! Die Stimmung war bis zum Schluss perfekt und der Auktionator, Herr Conzen, hat uns begeistert durch seinen tollen Einsatz.“ Der Umsatz konnte direkt nach der Aktion nur grob ermittelt werden. „Es waren auf jeden Fall über 22.000 Euro und ein glücklicher Abend mit vielen freundlichen, großzügigen und engagierten Menschen“, war das erste Fazit von Stephanie Mörchel. Zu dem gesamten Ersteigerungswert kommen noch die Spenden und die Erlöse aus dem Verkauf der Plakate sowie des Kunstkataloges. Der Wert wird erst in den nächsten Tagen ermittelt sein.

Die Hintergründe zu dieser Aktion lesen Sie in unserer aktuellen Printausgabe.

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