FC-Fan Michael Klinkers: „Die Mannschaft wurde zuletzt gezielt verjüngt durch Eigengewächse wie Matuschyk, Yalcin, Salger, Uth, Yabo und Basala-Mazana.“ Foto: privat

Regional, 17.08.2010

„Dä Äffzeh“ im Stadtmagazin-Check

KÖLN. Am Freitag beginnt die neue Bundesligasaison, wir stellen Ihnen die fünf NRW-Vereine vorab vor. Heute: der 1. FC Köln.

 

Vorbereitung

Der FC bekleckerte sich in der Vorbereitung oft nicht gerade mit Ruhm – unter anderem gab es ein 0:0 gegen den Fünftligisten Germania Windeck. Das 2:0 gegen Sampdoria Genua war da schon besser, auch die erste Halbzeit im DFB-Pokal am Sonntag gegen Meuselwitz war in Ordnung, danach tat man sich gegen den Fünftligisten aber unnötig schwer, gewann ohne den gesperrten Podolski nur mit 2:0. Andere Top-Vereine haben sich jedoch in Pokalrunde 1 noch viel schwerer getan. Wie sind nun die Perspektiven für die kommende Bundesligasaison?

Fan-Urteil

Der von Langenfeld nach Köln „emigrierte“ langjährige FC-Fan Michael Klinkers glaubt: „Der FC folgt dem Trend anderer Vereine wie Bayern und Leverkusen sowie der Nationalmannschaft, junge deutsche Talente aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft hochzuziehen. Die Mannschaft wurde zuletzt gezielt verjüngt durch Eigengewächse wie Matuschyk, Yalcin, Salger, Uth, Yabo und Basala-Mazana. Die beiden Letztgenannten durften als Stammspieler bereits den U17-Europameistertitel 2009 mit nach Hause nehmen, Matuschyk (hat die deutsche und die polnische Staatsbürgerschaft) wird vom polnischen Nationaltrainer bereits als feste Größe für die Startelf der EURO 2012 im eigenen Lande genannt. Wenn zudem Chihi, Schorch und Pezzoni nach ihren Verletzungen schnell wieder Anschluß finden, verfügt die Mannschaft über einen jungen, entwicklungsfähigen Kader für die nächsten Jahre.“

Podolski

Bei der Führung der jungen Mannschaft ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Lukas Podolski, der bei der WM in Südafrika wieder unter Beweis gestellt hat, dass er sein fußballerisches Können nicht verloren hat. Im zweiten Jahr seiner Rückkehr erwarten alle seinen Durchbruch als Führungsspieler und Integrationsfigur der Mannschaft. Sollte er an seine Leistungen vergangener Jahre beim FC und der Nationalmannschaft anknüpfen und einige der oben genannten jungen Spieler ihr Talent umsetzen können, so sollte für den FC in der kommenden Saison Platz 10 bis 12 drin sein. Voraussetzung ist allerdings, dass die Mannschaft ihre eklatante Heimschwäche der vergangenen Saison ablegt und der nicht unumstrittene Trainer Soldo mit einer offensiveren Ausrichtung für mehr Angriffsschwung und attraktiveren Fußball gerade im Rhein-Energie-Stadion sorgt. Daran wird sich der Trainer in seinem zweiten Jahr beim FC messen lassen müssen, vor allem bei den Fans in den Heimspielen. Die Ankündigung des Coachs, in Zukunft im Mittelfeld mit einer Raute statt einer Doppelsechs spielen zu wollen, geht bereits in die richtige Richtung. Das auf dem Papier im Vergleich zum Vorjahr deutlich leichtere Auftaktprogramm sollte ebenfalls dazu beitragen, dass der FC nicht von Beginn an im unteren Tabellenbereich festhängen und unter Druck geraten wird.

Kommen und Gehen

Weitgehend ohne Transfereinnahmen hat der hochverschuldete FC vier Millionen Euro in neue Spieler investiert – Verteidiger Andrézinho und Stürmer Ionita stechen unter den Neuzugängen heraus. Im Sturm ist man somit mit Novakovic, Chihi, Podolski, Freis, Ishiaku und Ionita ordentlich besetzt – man darf gespannt sein, ob es dort nun besser läuft als 2009/10. In der Abwehr gehören die Innenverteidiger Geromel und Mohamad sowie Keeper Mondragon zu den Besseren ihres Fachs, auf den Außenpositionen müssen Akteure wie Brecko sich steigern. Im Mittelfeld ging mit Tosic (ging nach Moskau) einiges an Kreativität verloren, gespannt darf man auf den aus Stuttgart gekommenen Lanig sein. Verlassen haben den Verein auch Womé und Maniche, mit dem jungen Griechen Giannoulis holte man einen weiteren Linksverteidiger. Vorerst wurde er aber von „Bubi” Stephan Salger ausgestochen – Salger durfte im Pokal auflaufen. (FRANK STRAUB)

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