Engagierte, aber harmlose Fortuna verliert erneut
DÜSSELDORF. Nichts Neues aus der Landeshauptstadt – Fortuna Düsseldorf verlor auch das siebte Pflichtspiel, gegen den VfL Bochum gab es ein 0:1.
Personal
Zum Personellen: Fortuna-Coach Meier, der mit seiner Truppe im Vorfeld ein Trainingslager bezogen hatte, schickte erneut Tiago, zudem auch Sandor Torghelle auf die Tribüne. Ob es beim Ungarn daran lag, dass er Fanaussagen zufolge nach dem Spiel in Ingolstadt – mit dem Trikot des Gegners auf der Schulter – abfällig in Richtung Fortuna-Anhang gestikulierte? Zoundi, den Meier zuletzt überraschend auf Bank oder Tribüne beordert hatte, rückte wieder in die Startformation, Schwertfeger auf die linke Abwehrseite, Lukimya-Mulongoti durfte wieder als Innenverteidiger ran. Van den Bergh rückte ins Mittelfeld, vorne stürmten Bröker und überraschend erneut Jovanovic. Wellington und Costa saßen nur auf der Bank. Es fehlte weiterhin der gesperrte Kapitän Lambertz.
Weber patzt
Die Partie begann vor 20.400 Besuchern intensiv und temporeich, echte Torchancen gab es aber zunächst keine. In der 18. Minute hatte Bröker eine kleine Möglichkeit. In der 22. Minute nutzte Chong Tese die erste Chance des Bundesligaabsteigers eiskalt, als Weber böse patzte. Fortuna ließ sich – lautstark von den Besuchern unterstützt – bei strömendem Regen nicht hängen, hatte Pech, als nach einer halben Stunde zunächst Yahia das eigene Tor knapp verfehlte und nach der anschließenden Ecke Langeneke an VfL-Keeper Luthe scheiterte. Auf der Gegenseite scheiterte Kopplin nach neuerlichem Weber-Patzer an Melka (38.), Weber selbst verfehlte kurz vorm Pausenpfiff knapp das Tor der Bochumer.
Lambertz nimmt Meier in Schutz
Kapitän Lambertz erklärte in der Pause, dass der Teamgeist intakt sei und der Trainer hervorragende Arbeit leiste – Meier habe keine Fehler gemacht. Meier betonte bereits vor der Partie, dass die von einigen kritisierte Formulierung „Ochsen“, mit der er seine Mannschaft nach dem letzten Spiel in Bayern bedacht hatte, eher liebevoll denn bösartig gemeint gewesen sei.
Engagiert, aber harmlos
Nach der Pause Fortuna weiter sehr engagiert – doch Jovanovic rutschte an einer Zoundi-Flanke vorbei (47.), Langeneke köpfte freistehend übers Tor (53.), Zoundi verfehlte einen Pass von links nur um Zentimeter (55.), Christ scheiterte mit Fernschuss an Luthe (57.). Auf der anderen Seite klärte Melka gegen den starken Nordkoreaner Tese (54.), der in der 71., 75. und 81. Minute zudem das Tor von Melka nur knapp verfehlte. In der 61. Minute setzte Meier alles auf eine Karte, brachte Stürmer Marcel Gaus für den schwachen Weber – zehn Minuten später kam Maxi Beister für den emsigen Bröker, in der 80. Minute Wellington für Schwertfeger. Große Chancen konnte Fortuna trotz durchaus spürbaren Engagements in der gesamten letzten halben Stunde nicht mehr generieren, einzig Schüsse von van den Bergh und Christ sorgten noch für etwas Gefahr.
Am Samstag in Osnabrück
Interessantes Detail am Rande: Fortuna ist laut Statistik in der 2. Liga die Mannschaft mit den meisten abgegebenen Torschüssen – genützt hat es nichts, nach sechs Ligaspielen hat man keinen Punkt und nur ein einziges eigenes Tor erzielt, hinzu kommt ein Eigentor des Münchners Lovin. Am Samstag muss die gegen Bochum mit Applaus verabschiedete Fortuna zum Aufsteiger VfL Osnabrück (Anpfiff 13 Uhr). Die Landeshauptstädter haben schon vier Punkte Rückstand auf Nichtabstiegsplatz 15.
Stimmen
Fortuna-Defensivmann Jens Langeneke: „Extrem bitter. Ich werde vorne weg gehen und den Kopf oben behalten. Wir kämpfen für diesen Verein.“ Marco Christ: „Im Moment ist alles Sch…“ Fortuna-Sportdirektor Wolf Werner: „Wir haben momentan das Pech, dass wir regelmäßig gute Chancen vergeben.“ Fortuna-Coach Meier: „Wenn dieser Glaube bleibt, dann bin ich davon überzeugt, dass die Mannschaft den Drive noch kriegt. Unsere Fans wissen schon, wann unsere Mannschaft alles in die Waagschale geworfen hat.“ VfL-Coach Funkel: „Wir haben heute nach vorne nicht gut gespielt. Fortuna braucht einfach das Erfolgserlebnis, hat leidenschaftlich gekämpft.“ (FRANK STRAUB)
Startelf
Fortuna: Melka – Schwertfeger, Langeneke, Lukimya-Mulongoti, Weber – Fink, Christ, Zoundi, van den Bergh – Jovanovic, Bröker.
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