Fortuna Düsseldorf am Abgrund!

Tiago und Ratajczak nicht in der Startelf

Dabei wollte Fortuna-Coach Norbert Meier vor der Partie ein Zeichen setzen: Innenverteidiger Tiago blieb zuhause, für ihn spielte Lukimya-Mulongoti. Michael Melka ersetzte im Tor überraschend Michael Ratajczak, Jovanovic stürmte für Gaus, Christ rückte ins Mittelfeld. Kapitän Lambertz fehlte wegen des Platzverweises am letzten Sonntag gegen die Löwen aus München. Aber es half alles nichts, die Fortuna wirkte von Anfang an blutleer, emotions- und teilweise sogar lustlos. Insbesondere Jovanovic fiel durch unmotiviert wirkendes Umhertraben negativ auf. Bereits in den ersten 20 Minuten lautete das Torchancenverhältnis 4:0 für die Gastgeber. Tobias Fink und Futacs (2./13.) vergaben noch, dann traf Fink nur den Innenpfosten. Wenige Sekunden später aber markierte Buchner den verdienten Führungstreffer (20.). Die vor dem Tor angestimmten Fortuna-Fan-Gesänge „Die Fortuna ist einfach nicht zu schlagen“ wirkten da fast wie Hohn. Anschließend sah das Spiel der Rotweißen etwas bemühter aus , doch Costa (23.) und Bröker (31.) vergaben gute Möglichkeiten. Neben der Emotionslosigkeit an diesem Abend mal wieder besonders erschreckend die Schusstechnik vieler Fortunen, ansonsten paarte sich fehlender Wille mit fehlender Qualität. Einzig Wellington und van den Bergh zeigten heute in Ansätzen Zweitliga-Qualität.

Offenbarungseid

Nach der Pause ein Offenbarungseid – beim 2:0 von Hofmann pennte Lukimya-Mulongoti (47.), beim 3:0 durch Gerber (59.) zog Melka gar die Hand weg. Manche Fortunafans vermuteten während der Partie sogar, dass die Mannschaft gegen den Trainer spiele. Die einzigen Chancen in der zweiten Hälfte für die NRW-Landeshauptstädter vergaben Christ (71.) und Dum in der Nachspielzeit in gewohnt kläglicher Manier. Von Aufbäumen war wenig bis nichts zu sehen. Nach fünf Ligaspielen liegt die Fortuna mit null Punkten und 2:10 Toren auf dem letzten Platz. Die aus Düsseldorf mitgereisten Fans stimmten spöttisch „Zweite Liga war schön“ an. Man darf gespannt sein, ob Trainer Meier Montag gegen Bochum (Anpfiff 20.15 Uhr) noch auf der Bank sitzt – in Ingolstadt saßen die Ex-Fortunen Andersen, Loose und Bommer auf der Tribüne. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…(FRANK STRAUB)

Aufstellung

Fortuna: Melka – Langeneke, van den Bergh, Lukimya-Mulongoti, Weber – Costa (46. Dum), Christ, Bröker, O. Fink – Wellington (66. Torghelle), Jovanovic (66. Gaus).