Grüne zum Neandertal-Tourismus

Partizipativer Prozess wird begrüßt

„Wir Grünen begrüßen den partizipativen Prozess zur Erstellung des Masterplans für das Neandertal, lehnen aber vor allem den geplanten 522 Meter langen und bis zu 20 Meter hohen Neanderhochpfad ab, der vom Landrat bereits als ´Leuchtturmprojekt´ vermarktet wird“, meint Bernhard Ibold, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Mettmann, mit Blick auf die vom Land in Aussicht gestellten Fördermittel in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro zur Gestaltung und Vermarktung des Neandertals. Für den Hochpfad würden circa 2 Millionen Euro veranschlagt. Das entspreche über einem Drittel der Antragssumme des Kreises.

„Nicht vereinbar“

Ibold argumentiert: „Der Hochpfad als Verbindung zwischen Regio-Bahnhof und Fundstelle ist mit den Zielen des Natur- und Umweltschutzes im Neandertal nicht vereinbar. Sein geplanter Verlauf tangiert unter anderem zwei Naturschutzgebiete. Zudem kommt die im Masterplan anfangs noch vorgesehene ökologische Aufwertung des Neandertals in den aktuellen Projektplanungen jetzt viel zu kurz. Wir sehen die Gefahr der Tourismusförderung auf Kosten der einzigartigen, schützenswerten Natur und Umwelt im Neandertal.” Mit diesen Befürchtungen stehen die Grünen offenbar nicht alleine da. Auch die in der Naturpflege im Neandertal aktiven Umweltverbände hätten sich mehrfach entsprechend geäußert, heißt es seitens der Ökopartei. Ibold: „Trotz der aktuell in Aussicht stehenden Fördermittel darf sich der Landrat nicht zu früh freuen. Denn jetzt beginnt erst die eigentliche Arbeit. In den kommenden Monaten müssen die Projekte spezifiziert und Anträge zur Gestaltung des Neandertals beim Land eingereicht werden. Wir Grünen werden darauf achten, dass die Naturschützer in die Planungen eingebunden und die Belange des Umweltschutzes gleichberechtigt berücksichtigt werden.“