Neanderthal Museum gräbt in Italien
KREIS METTMANN. Interessante Forschungen werden derzeit in Italien durchgeführt.
Bisher wenige Erkenntnisse
Das Mettmanner Neanderthal Museum hat in Zusammenarbeit mit den Universitäten Ferrara (Italien) und Tarragona (Spanien) sowie der italienischen Gemeinde Clauzetto in der Rio Secco Höhle eine erste Ausgrabung durchgeführt. Die Arbeiten an der Fundstelle in Friaul im Nordosten Italiens begannen im vergangenen September. Dank einer Testgrabung aus dem Jahr 2002 war den Forschern bekannt, dass sich in etwa zwei Meter Tiefe eine Fundschicht aus der Zeit des Neandertalers befindet. Bisher haben Forscher nur wenige Erkenntnisse über das Verhalten der Neandertaler am Südrand der Alpen. Daher gilt die Fundstelle in der Rio Secco Höhle als besonders wertvoll und wurde im Zuge einer vierwöchigen Kampagne intensiv erkundet.
Etwa 15.000 Jahre alte Funde
Trotz schwieriger Bedingungen gelang es dem internationalen Forscherteam, einen Teil der Fundschicht aus der Zeit des Neandertalers freizulegen: Geborgen wurden Steinwerkzeuge und Tierknochen mit Schnittspuren. Erschwert wurden die Arbeiten durch große Gesteinsbrocken, die über der Fundschicht lagen und nur mit Mühe beseitigt werden konnten. Diese Brocken stammen vom Dach der Rio Secco Höhle und belegen den Einfluss der Natur auf die Entwicklung einer archäologischen Fundstelle. Überraschend entdeckten die Forscher rund 50 Zentimeter über der Schicht aus der Zeit des Neandertalers eine weitere Fundschicht. Diese birgt etwa 15.000 Jahre alte Funde.
Murmeltiere
Neben Gesteinsbrocken und den ersten Herbstregen hatten die Archäologen noch mit einem weiteren Problem zu kämpfen: Sie fanden Hinweise auf ein ausgedehntes Gangsystem von Murmeltieren. Die Nager lebten während der letzten Eiszeit in den Voralpen. Hier ist für Archäologen besondere Vorsicht geboten: Durch die „Grabungen“ der Murmeltiere können Funde im Erdreich vermischt werden. Besonders bemerkenswert ist das große Interesse der Gemeinde Clauzetto an den Forschungsarbeiten. Neben der großzügigen finanziellen Unterstützung zeigen auch die Anwohner durch Besuche an der Ausgrabungsstelle und die Teilnahme an Veranstaltungen reges Interesse an der Forschung in ihrer Heimat. Die Funde werden nun ausgewertet und versprechen neue Erkenntnisse über das Leben unserer Vorfahren am Südrand der Alpen. Im kommenden Jahr werden die Grabungen fortgesetzt: Die Rio Secco Höhle hat noch viele unentdeckte Geheimnisse.
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