Rechts neben Michaela Noll (Mitte) ist Sally Henkel, links daneben Riley J. Quinlan zu sehen. Foto: Büro Noll

Regional, 09.12.2010

Zu Gast im Kreis Mettmann

KREIS METTMANN. Die Sprachbarriere hat Sally Henkel längst überwunden – und das, obwohl die 18-jährige Schülerin aus Lexington im US-Bundesstaat Kentucky erst seit Ende Juli bei ihrer Gastfamilie in Mettmann lebt.

 

PPP

Sie und der 17-jährige Riley J. Quinlan aus Algonquin, Illinois, der gerade bei einer Familie in Hilden wohnt, nehmen am Parlamentarischen Partnerschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages und des amerikanischen Kongresses teil. Sie verbringen ein Jahr im Kreis Mettmann und besuchen hier ein Gymnasium. Im Hildener Restaurant „Die zwölf Apostel“ trafen sich die beiden US-Amerikaner mit ihrer Patin, der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll.

Hildorado

Obwohl sich Sally Henkel schon nach kürzester Zeit auf Deutsch verständigen konnte, kann sie sich noch gut an ihre ersten schwierigen Versuche mit der Sprache erinnern. „In einem Supermarkt habe ich beharrlich nach September gefragt“, erinnert sich die Schülerin. „Dabei wollte ich Zimt haben.“ Riley Quinlan fuhr mit den Hildener Gasteltern und seinen sechs Gastgeschwistern nach Frankreich in den Urlaub. „Dort gab es keinen Computer und die Franzosen sprechen kaum Englisch“, erzählt er. „Es war ein toller Urlaub, aber ich habe wirklich kaum etwas verstanden.“ Einer seiner Gastbrüder ist inzwischen selbst für ein Jahr in die USA geflogen. Wenigstens seinem Sport konnte der Amerikaner ohne Verständigungsschwierigkeiten nachgehen: Der Schwimmer, der an der High School seit neun Jahren täglich trainiert hat, zieht jede Woche im Hildorado seine Bahnen.

Kölner Dom

Deutsch haben beide schon an der High School gelernt – wenn es vor der Reise auch an Sprachpraxis gefehlt habe, wie Sally Henkel meint. Was Riley Quinlan schon vor seinem Abflug wusste, hat sie erst während ihres Aufenthaltes im Kreis Mettmann herausgefunden: Beide haben deutsche Verwandte. „Die Schwester meines Großvaters wohnt in Leipzig“, erklärt Riley Quinlan. „Meine Tante aus den USA hat mir vor kurzem erst erzählt, dass ich Verwandte in Hamburg habe“, sagt Sally, die immerhin den Familiennamen einer deutschen Industriellen-Dynastie trägt. Jetzt plant sie einen Besuch in der Hansestadt. Riley Quinlan hat als gläubiger Katholik ein anderes Ausflugsziel vor Augen: „Bevor ich im Juni wieder nach Hause fahre, will ich den Kölner Dom sehen.“

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