Deprez Dritte in den Niederlanden
Zwei internationale Hochkaräter standen für Badminton-Ass Fabienne Deprez vom FC Langenfeld auf dem Programm.
Dritter Platz
Es galt wieder, auf Punktejagd für die Setzliste zu den Mitte April stattfindenden Jugend-Europameisterschaften im finnischen Vantaa zu gehen. Zuerst standen Anfang März die Yonex Dutch Juniors in Haarlem auf dem Programm. Hier wurde Fabienne an Setzplatz 1 geführt und sie wartete auf die überaus starken Europäer wie auch auf die noch höher einzuschätzenden asiatischen Spielerinnen. In einem 128er-Feld startete Fabienne nach Freilos für die erste Runde und Walkover (Evgenia Kosetskeya/Russland war nicht angetreten) in Runde drei gegen die Französin Manon Sibbald mit einem ungefährdeten 21:11 und 21:11. Mit Soraya de Visch Eijbergen (Niederlande) hatte sie dann eine Spitzenspielerin aus Hollands Nationalteam als Gegnerin. Aber auch hier behielt sie die Oberhand mit 21:12 und 21:15. Im Viertelfinale wartete dann die erste Asiatin auf Fabienne. Yi Lyn Evelyn Chee aus Malaysia hatte sich gegen starke internationale Konkurrenz bis dahin beeindruckend durchgesetzt. Aber Fabienne hatte einen guten Lauf und gewann dieses Spiel sicher mit 21:14 und 21:13. Damit bestätigte sie ihre gute Form, obwohl momentan einiges für die Schule (das Abitur steht bevor und die Vorklausuren müssen geschrieben werden) zu tun ist. Im Halbfinale wartete nun mit Josephine Wentholt eine weitere niederländische Nationalspielerin. Beide Spielerinnen kennen sich aus vielen internationalen Begegnungen. Die Spiele und Sätze waren stark umkämpft. Aber Josephine war dieses Mal die stärkere Spielerin und gewann mit 21:16 und 21:17. Mit diesem dritten Platz konnte Fabienne einige Pluspunkte für die Europameisterschaft sammeln.
Verletzung
Zu einem weiteren Höhepunkt zog der Tross der europäischen Badmintonelite eine Woche später nach Berlin zu den Internationalen Wilson German Juniors, die vom 10. bis 13. März stattfanden. Dieses Turnier gilt als eines der größten und wichtigsten Jugend-Turniere auf dem europäischen Kontinent. Hier ist die Weltklasse von morgen zu sehen. Auch waren wieder die asiatischen Spitzenspieler aus Malaysia, Hongkong und Korea vertreten. Diesmal hatte Fabienne den Setzplatz 2 erhalten und startete nach einem Freilos in dem 64er-Feld in Runde zwei gegen Cyrille Grosjean aus Frankreich. Ein 21:13- und 21:15-Sieg brachte sie in Runde drei. Hier wartete die russische Spielerin Ekaterina Bolotova. Bei dem Versuch, einen Ball noch zu erlaufen, blieb Fabienne mit dem Fuß auf der recht stumpfen Matte hängen und musste durch den Physioterapeuten behandelt werden. Allen fuhr der Schreck in die Knochen. Nachdem der Fuß getapet wurde, ging es mit diesem Handicap weiter. Fabienne nahm all ihre Konzentration zusammen und behielt die Oberhand. Sie gewann dieses Match mit 21:17 und 21:18 und zog in das Viertelfinale ein, welches am Samstag gespielt wurde. Hier wartete Soraya de Vich Eijbergen aus den Niederlanden. Eine Woche vorher hatten beide Spielerinnen bereits ein Match bestritten, das klar in zwei Sätzen an Fabienne ging. Doch Soraya präsentierte sich in einer guten Form. Nach Gewinn des ersten Satzes mit 21:17 für Fabienne gestaltete sich der zweite Satz zu einem Krimi. Soraya konnten den Satz mit 21:17 für sich entscheiden. Nun die bange Frage: „Kann Fabienne weitermachen oder ist die Verletzung vom Vortag doch hinderlich?“ Aber sie biss auf die Zähne und brachte das Spiel mit 21:14 über die Runden. Damit war das Halbfinale erreicht und Fabienne in diesem Moment die beste Europäerin. Das Halbfinale wurde noch am Samstagabend ausgetragen. Die Gegnerin war Ngan Yi Cheung (an 5/8 gesetzt) aus Hongkong. Nach ausgeglichenem Spiel im ersten Satz konnte Fabienne aufgrund einer konzentrierten Leistung mit 21:15 gewinnen. „Wird sie genauso clever und ruhig auch den zweiten Satz über die Bühne bringen können? Wie stark behindert die Verletzung?“, fragten sich Beobachter. Nach einem hart umkämpften zweiten Satz, in dem Fabienne zum Schluss die Kraft fehlte, konnte die Chinesin mit 21:17 den Ausgleich erzielen. Im notwendig gewordenen dritten Satz konnte Fabienne nichts mehr zusetzen. Sie verlor mit 21:4 den letzten Satz im Halbfinale. Schwacher Trost: Die Hongkong-Spielerin konnte sich auch im Finale am Sonntag gegen eine Koreanerin durchsetzen und damit das Turnier für sich entscheiden. Durch ihre guten Platzierungen in beiden Turnieren werden für Fabienne Deprez auch wieder viele Punkte für die Europäische Rangliste dazukommen, die Aussicht auf einen guten Setzplatz für die Europameisterschaft bedeuten.
Ergebnisse, Interviews (auch Videointerviews mit Fabienne) und Kommentare zum Geschehen in Berlin vom Ausrichter unter http://www.german-juniors.de/de/ und Ergebnisse der Dutch Juniors unter http://www.badminton.de/Dutch-Juniors-U19.443.0.html.
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