Klettern im Langenfelder Süden. Foto: LVR-Klinik Langenfeld

Vermischtes, 21.07.2013

Es geht bergauf – Klettern als Therapie

Am Kletterseil die Angst verlieren: Das ist ab sofort für die Patientinnen und Patienten in der LVR-Klinik Langenfeld möglich.

 

Innovativ und vielschichtig

Die innovative und vielschichtige Therapieform des Kletterns wird in der LVR-Klinik regelmäßig eingesetzt. Dank einer neuen Kletterwand, die sich in der Turnhalle auf dem Klinikgelände befindet. Insbesondere bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen eröffnet die Therapie neue Möglichkeiten, das Krankheitsbild zu verbessern. Denn wer die Wand bezwingt, lernt, mit der Angst besser umzugehen, und hat mehr Selbstvertrauen. Die Patientinnen und Patienten geben beim Klettern Kontrolle ab, setzen Vertrauen in den Partner und erreichen vorher selbst definierte Ziele. Sie lernen, sich auf andere zu verlassen und konzentrieren sich nur auf den nächsten Schritt. Wo setze ich als nächstes meinen linken Fuß hin und wo meine Hand? Die Konzentration auf das Hier und Jetzt ist sehr befreiend – und vor allem übertragbar auf die Bewältigung des ganz normalen Alltags.

Das eigene Ziel

Es geht nicht darum, sofort die gesamte Wand zu schaffen, sondern nur das eigene Ziel. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jeder, der sich getraut hat und sein Ziel erreicht hat, ist voller Stolz. Das Selbstwertgefühl steigt merklich und auch die Dynamik innerhalb der Klettergruppe verbessert sich. Ziel des therapeutischen Kletterns ist es, dass sich die Patientinnen und Patienten ihren Ängsten stellen und sie nicht meiden. Die Konfrontation mit den eigenen Ängsten und die Erkenntnis, den eigenen Handlungshorizont erweitert zu haben, eröffnet ihnen einen ganz neuen Erlebnisraum: Veränderung ist nicht nur theoretisch, sondern erlebbar.

Fitness

Das therapeutische Klettern kann das Krankheitsbild vieler psychischer Krankheiten verbessern. Denn während des Kletterns leben die Patientinnen und Patienten genau in dem Moment und die Krankheit tritt vollkommen in den Hintergrund. Depressive Menschen können durch das Klettern an der Wand neuen Antrieb bekommen, Menschen mit Essstörungen erfahren beim Klettern ein ganz neues Körpergefühl, und nicht zu vergessen: Die allgemeine Steigerung der körperlichen Fitness durch den Klettersport sorgt so oder so für ein wohleres Gefühl. Die Erfahrungen und Eindrücke, die die Patientinnen und Patienten hierbei machen, werden in den Therapiesitzungen ausführlich besprochen. So wird ermittelt, welchen Einfluss das Therapeutische Klettern auf das Krankheitsbild hat.

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