Vermischtes, 25.04.2011

KKV-Bundeschef zum Biosprit

„Der Biosprit E10 ist gerade in aller Munde – und Gott sei Dank noch nicht in vielen Tanks, denn da gehört er auch nicht hin", so Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV.

 

„Mehr Schaden als Nutzen“

Beim KKV handelt es sich um den Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. E10 fasziniere laut Wehner „nur auf den ersten Blick“: „Das scheinbar Bestechende nachwachsender Rohstoffe und der Unabhängigkeit vom Öl bleibt Augenwischerei, wenn dafür Lebensmittel fehlen, der Regenwald schwindet und soziale Standards leiden.“ Dann nämlich bringe „der Biokraftstoff mehr Schaden als Nutzen“. Der katholische Sozialverband unterstütze damit die Position vieler – auch kirchlicher – Entwicklungshilfswerke. So weise Prälat Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer von Misereor, mit Recht darauf hin, dass vielfach sogar Regenwald abgeholzt werde, um die Fläche für energieträchtige Plantagen zu nutzen. Hierbei werde etwa 300 Mal mehr Kohlendioxid freigesetzt als durch Ethanol eingespart werde.

Oberflächlich

Die E10-Diskussion in Deutschland hält Wehner deshalb bis dato für oberflächlich: „Wenn es nur darum geht, ob der Kraftstoff den Motoren schaden könnte oder ob man in zehn Jahren einmal mehr zum Ölwechsel muss, führt das am Kern des Problems vorbei.” Viel entscheidender, so der KKV-Bundesvorsitzende, sei der globale Aspekt: Der Anteil von zehn Prozent in Agrotreibstoffen könne schlichtweg zur Zeit nicht in Deutschland produziert werden – der günstige Rohstoff, also Getreide, Mais und Zuckerrohr, werde im Wesentlichen aus Schwellenländern in Afrika oder auch Brasilien, Argentinien und Indonesien eingeführt; vielfach ohne soziale und ökologische Mindeststandards. „Wenn der Boom bei den Agrotreibstoffen dazu führt, dass es dort an Flächen für Nahrungsmittel und Tierfutter fehlt, dann erleben wir eine menschenunwürdige Konkurrenz im Anbau.“

Nicht nachhaltig

Dürfe man zudem einer Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission von 2008 glauben, so ist E10 weder in ökonomischer noch in ökologischer Hinsicht besonders effektiv: „Sie brauchen allein eine Vierteltonne Weizen, um den Tank eines Geländewagens zu füllen, der Stunden später wieder leer ist. Aus derselben Menge hätten Sie fast 500 Kilo Brot gebacken - und Hunger gestillt.” Wehner hält deshalb E10 für einen „politischen Schnellschuss“, bei dem mehr das „ökologische Prestige denn wissenschaftliche Vernunft entschieden” habe. Ein Teil des Ökokraftstoffes sei „zwar nachwachsend – nachhaltig aber macht ihn das noch lange nicht“. Wehner bezieht sich dabei auf die Prägung des Begriffes in der katholischen Soziallehre: „Der Anspruch der Nachhaltigkeit ist die Vereinbarkeit ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte.“ Autofahren mit hohem Beninverbrauch sei ökologisch nicht zu haben, das müsse allen klar sein. Eine Lösung könne letztlich nur in sauberen Energien bestehen, bei gleichzeitigem weiteren Senken des Verbrauchs, nicht aber im Verbrennen von Getreide.

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