Menschenrettung über die Drehleiter. Foto: Feuerwehr

Vermischtes, 04.04.2015

Panik in Monheim: 14 Verletzte

Kurz nach 0 Uhr des gestrigen 3. April wurde der Monheimer Feuerwehr ein Wohnungsbrand in der Anne-Frank-Straße 21 gemeldet.

 

Hilfe aus Langenfeld

Bei Eintreffen des ersten Löschzuges drang bereits dichter Brandrauch aus mehreren Geschossen des achtstöckigen Mehrfamilienhauses. Mehrere Personen standen auf Balkonen und Fenstern auf beiden Gebäudeseiten und machten auf sich aufmerksam bzw. riefen um Hilfe. Eine Person wollte auf Grund der starken Rauchentwicklung in die Tiefe springen. Die Drehleiter wurde auf der Gebäuderückseite über die Erich-Klausener-Straße zur Menschenrettung bzw. zur Beruhigung der Bewohner eingesetzt. Auf der Vorderseite des Gebäudes wurde die unverzüglich nachalarmierte Drehleiter aus Langenfeld eingesetzt. Insgesamt wurden sieben Erwachsene und ein Kleinkind über beide Drehleitern gerettet. Vier weitere Bewohner wurden mit Brandfluchthauben aus dem verrauchten Gebäude über den Treppenraum gerettet. Das vorsorglich in Stellung gebrachte Sprungpolster kam glücklicher Weise nicht zum Einsatz.

Gesamte Freiwillige Feuerwehr im Einsatz

Insgesamt 14 Bewohner wurden durch Rauchgase verletzt, 9 Personen mussten nach notärztlicher Erstversorgung in Krankenhäuser transportiert werden. Im Abschnitt Rettungsdienst wurden fünf Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge zum Einsatz gebracht. Der Einsatzleiter der Feuerwehr wurde durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Mirko Braunheim, den stellvertretenden Wehrleiter Torsten Schlender als diensthabenden A-Dienst und durch die leitende Notärztin des Kreises Mettmann unterstützt. Die Feuerwehr Monheim am Rhein war mit 12 Fahrzeugen und 44 Feuerwehrangehörigen vor Ort. Die Alarmstufe wurde mehrfach erhöht, so dass die gesamte Freiwillige Feuerwehr Monheim zum Einsatz kam. „Einige Bewohner haben nach Erkennen des Brandes in Panik die Wohnungstüren nicht wieder verschlossen, so dass sich der Brandrauch über die Flure schnell in den Wohnungen ausbreiten konnte. Die Rettung über die Drehleitern war somit unumgänglich. Bewährt haben sich in dem Zusammenhang die durch Vorbeugenden Brandschutz und Bauaufsicht nachgeforderten Stellflächen für die Drehleiter, die somit zur Bildung des zweiten Rettungsweges optimal eingesetzt werden konnte“, so Brandamtsrat Torsten Schlender.

Notunterkunft

Im weiteren Einsatzverlauf wurden alle betroffenen Wohnungen auf Personen, Brand- und Rauchausbreitung nochmals kontrolliert und hierfür teilweise gewaltsam geöffnet. Der Einsatz der Feuerwehr war gegen 5 Uhr beendet. Auf Grund des erheblichen Brand- und Rußschadens in vier Geschossen wurden Teile des Gebäudes durch die Polizei versiegelt und können vorerst nicht mehr betreten werden. „Hiervon sind derzeit etwa 25 Wohnungen betroffen“, hieß es gestern Vormittag. Da in vier Geschossen die Unterverteilungen der Elektroversorgung gebrannt haben, musste der Energieversorger MEGA das gesamte Gebäude stromlos schalten. Das Ordnungsbüro der Stadt Monheim am Rhein unter der Leitung von Dietmar Marx richtete eine Notunterkunft im Bürgerhaus Baumberg ein, wo die Betreuung durch das Deutsche Rote Kreuz durchgeführt wird. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Infoveranstaltungen für die Bewohner

Gestern fanden dann bereits Informationsveranstaltungen im Bürgerhaus Baumberg für die betroffenen Bewohner der Anne-Frank-Straße 21 statt. Im Vorfeld zur zweiten Informationsveranstaltung machten sich die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung (Bauaufsicht, Ordnungsbüro und Feuerwehr) mit Bürgermeister Daniel Zimmermann und Vertretern der LEG vor Ort ein Bild der Lage. Unter der Moderation von Bürgermeister Daniel Zimmermann wurden dann den Bewohnern die Problemstellungen bei der Rückkehr in das Wohngebäude deutlich gemacht:

# Das zweite Obergeschoss ist auf Grund der Brand- und Rußzehrung derzeit nicht bewohnbar und ist zudem kriminalpolizeilich beschlagnahmt. Hiervon sind derzeit elf Wohnungen betroffen. Die Kriminalpolizei hat mitgeteilt, heute mit einem externen Brandursachenermittler erneut die Brandstelle zu begehen und danach eventuell die Beschlagnahmung des zweiten Obergeschosses aufzuheben. Ob die Bewohner des zweiten Obergeschosses dann in ihre Wohnungen zurückkehren können, muss im Einzelfall an Hand des Zustandes der Wohnungen entschieden werden.

# Der Brand hat die zentrale Hauselektrik derart stark beschädigt, dass der städtische Energieversorger MEGA in Abstimmung mit der Einsatzleitung der Feuerwehr gezwungen war, das gesamte Wohngebäude stromlos zu schalten. Die Wiederherstellung der Stromversorgung kann derzeit zeitlich nicht definiert werden.

# Die Obergeschosse 3 bis 6 sind ebenfalls stark rußbeaufschlagt und müssen zunächst auf Grund der starken Kontamination zumindest in den Fluren gereinigt werden. Die LEG als verantwortliche Eigentümerin hat ein entsprechendes Fachunternehmen bereits beauftragt. Im Nachgang zur Reinigung wird dann entschieden, welche Wohnungen außerhalb des zweiten Obergeschosses wieder bezogen werden können.

# Die Stadtverwaltung richtet als künftige Anlaufstelle für die Bewohner die Turnhalle der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule, gegenüber der „blauen Kita“ in der Friedenauer Straße her, um hier die Betreuung und Verpflegung durch das Deutsche Rote Kreuz sicher zu stellen. Gegebenenfalls müssen einzelne Bewohner in Hotels oder Ersatzwohnungen der LEG dauerhaft untergebracht werden.

Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Wir werden alles Menschenmögliche tun, um mit Sofortmaßnahmen den Betroffenen möglichst schnell zu helfen.“ Die LEG ist als verantwortliche Eigentümerin unter 0177/3292354 oder 0172/2045831 für die Anliegen der Mieter erreichbar.

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