„Wir haben mit der Hochschule für Unternehmensführung eine Bildungseinrichtung nach Monheim geholt, die in einigen Jahren sicherlich auch positive Impulse auf die hier ansässigen Unternehmen ausstrahlen wird“, hofft Bürgermeister Daniel Zimmermann. Foto: Schwartz

Wirtschaft, 19.11.2010

Gute Drei für Monheim

Die Unternehmen in Monheim am Rhein geben ihrem Standort insgesamt die Note „befriedigend plus“.

 

Gut bei Verkehrsanbindung und geografischer Lage

„Dabei schneidet die Stadt bei Verkehrsanbindung und geografischer Lage besonders gut und bei Standortattraktivität, Standortkosten und Arbeitsmarktsituation etwas schwächer ab“, so fasst IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Biedendorf die Ergebnisse der aktuellen IHK-Befragung vom Frühjahr zusammen, an der sich 25 Prozent aller im Handelsregister registrierten Unternehmen aus der Gänselieselstadt beteiligten. Die besten Bewertungen vergaben die Befragten danach für die Punkte Nähe zu Zulieferern, Kunden und zu den benachbarten Großstädten sowie für das Luftverkehrsangebot in Köln und Düsseldorf. Verkehr und geografische Lage erhielten die Schulnote 2,3 beziehungsweise 2,2. „Die Nähe zu den Großstädten und die sehr gut ausgebauten Verkehrsanbindungen bescheren Monheim hier einen echten Standortvorteil“, so Biedendorf. Am schwächsten schnitt mit der Note 3,3 die Arbeitsmarktsituation in Monheim ab: Obwohl Monheim mit einer hohen Beschäftigtendynamik aufwarte – zwischen 1998 und 2009 stieg die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 16,3 Prozent auf rund 11.000 (Kreis Mettmann insgesamt: minus 0,3 Prozent) – hapere es an der Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften. Hier allerdings seien der Stadt die Hände gebunden, denn sie könne weder auf die Bildungspolitik noch auf die Zuwanderung von Fachkräften Einfluss nehmen. „Da, wo wir aktiv werden können, haben wir es getan und mit der Hochschule für Unternehmensführung eine Bildungseinrichtung nach Monheim geholt, die in einigen Jahren sicherlich auch positive Impulse auf die hier ansässigen Unternehmen ausstrahlen wird“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Hohe Hebesätze

Ebenfalls schwächer hätten Standortattraktivität und Standortkosten mit einem Wert von jeweils 3,2 abgeschnitten. Dabei würden in erster Linie die hohen Hebesätze für Gewerbe- und Grundsteuer sowie die Gebühren für Wasser, Strom und Müll zu Buche schlagen. Diese Bewertung – so Biedendorf – sei der Tatsache geschuldet, dass Monheim im kreisweiten Vergleich den zweithöchsten Grundsteuer- und den dritthöchsten Gewerbesteuerhebesatz habe. Innenstadt, Einkaufsmöglichkeiten und Standortimage, die unter anderem die Standortattraktivität ausmachten, hätten mit die schwächsten Bewertungen erhalten. Dabei hat gerade im Einzelhandel in den letzten Jahren bereits ein Aufholprozess stattgefunden: So stieg die Einzelhandelszentralität Monheims zwischen 1999 und 2010 von 62,6 auf 82,5 Punkte. Damit näherte sie sich zumindest dem kreisweiten Wert von 91,8 Punkten an. Dennoch schätzen die Unternehmen die Standortattraktivität ihrer Stadt eher gering ein. Im Bereich der Attraktivitätsverbesserung sieht die IHK auch den größten Handlungsbedarf. „Das Image einer Stadt hat enorme Auswirkungen auf Standortentscheidungen von Unternehmen und auf die Wohnungswahl von Bürgern. Gelingt es der Stadt Monheim, ihre Außendarstellung zu verbessern, wird sich das auch positiv auf die eigene Entwicklung auswirken“, so Biedendorf.

Kampagne

Dieses Defizit habe die Stadt Monheim bereits erkannt und darauf auch schon reagiert: „Mit unserer Kampagne 'Monheim am Rhein Plus' wollen wir gezielt für den Standort Monheim werben. Darüber hinaus haben wir bereits Anfang des Jahres eine Stadtmarketingstelle und damit die Grundlage für die Stärkung unserer Innenstadt geschaffen“, so Zimmermann. Weitere Aktivitäten seien bereits in Planung. So erwartet Zimmermann durch den Bau des Monheimer Tores und den Umbau des Rathausplatzes eine weitere Attraktivitätssteigerung des Einkaufszentrums. Ferner solle hoch qualifizierten Mitarbeitern aus Monheimer Betrieben die Stadt nicht nur als Arbeits- sondern auch als Wohnort schmackhaft gemacht werden. „Diesen Angestellten wollen wir adäquaten Wohnraum anbieten, damit sie Monheimer Bürger werden. Dazu treiben wir die Wohnbauprojekte auf dem Gelände der alten Aalräucherei, auf dem ehemaligen Brauereigelände und am Krämer-See voran“, so Zimmermann abschließend.

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